Blended Learning – Pflanzenbestimmungsübungen mittels Online-Kurs vermitteln
Kurzbeschreibung:
Das Praktikum wurde zwei Semester lang und erstmals komplett digital angeboten. Studierende suchen sich an Ihrem Heimatort eigenständig Standorte für die Bestimmung von Pflanzen. Im Rahmen eines digitalen Kurses auf StudOn wird den Lernenden mit Hilfe digitaler Anweisungen ermöglicht, eigenständig Pflanzenbestimmungen durchzuführen.
Zielgruppen:
Ausgangssituation
Das Praktikum wurde vor der Corona-Krise in Präsenz durchgeführt: Normalerweise gehen die Studierenden mit den Dozierenden aufs Feld und pflücken Pflanzen. Diese werden dann hinsichtlich Ihrer Art bestimmt. Es gibt 10 verschiedene charakteristische Standorte und die Lernenden gehen jede Woche an einen anderen Standort und führen Pflanzenbestimmungen durch.
Ziele
Die Studierenden sollen – bedingt durch die Einschränkungen in der Coronapandemie – die Pflanzenbestimmungen online angeleitet und selbstbestimmt an Ihrem Heimatort durchführen. Hierzu wurden die Pflanzen-Bestimmungsübungen digitalisiert.
Konzepte, Umsetzung, Methoden
Die Studierenden erhielten online Beschreibungen, welche Standorte sie sich suchen sollen, bevorzugt an ihrem Heimatort. Für Erlangen wurden im StudOn-Kurs Wegbeschreibungen und GPS Daten hinterlegt. Die Studierenden, die nicht in Erlangen waren, wurden über Beschreibungen des Standorts an diesen gelotst. Anhand von Bildern wurde im Kurs vermittelt, welche Pflanzen gepflückt werden sollen. Zusätzlich nutzten die Lernenden ein Pflanzenbestimmungbuch. Vorab erhielten die Studierenden digitale Anweisungen, welche einzelnen Teile der Pflanzen betrachtet werden sollen und wie dieses heißen, um mit den Begriffen im Bestimmungsschlüssel des Bestimmungsbuches zurechtkommen. Die Lernenden führten eigenständig ihre Pflanzenbestimmungen durch. Dies verlief asynchron, das heißt die Studierenden haben die Bestimmungen zu einem für sie geeigneten Zeitpunkt durchgeführt, statt zu einem festen vorgegebenen Zeitpunkt.
Die Studierenden konnten in Online-Foren jederzeit Fragen stellen, auch außerhalb der offiziellen Kurszeit. Anschließend bekamen sie die Möglichkeit, sich zu einem offiziellen Kurs-Termin per Zoom in Kleingruppen mit den Tutoren zusammenzusetzen und sich helfen zu lassen.
Erfahrungen
Am Ende des Kurses wurde eine E-Klausur geschrieben. Bereits im Kurs erhielten die Studierenden zur Selbsteinschätzung kurze Tests, die fortlaufend freigeschaltet wurden. Die Lernenden wussten demnach was in der E-Prüfung auf sie zukommt, da sie in den Übungsfragen die Fragestellungen bereits geübt hatten.
Die Umfrage zeigt: den meisten Studierenden hat der Kurs viel Spaß gemacht. Einige hätten sich gewünscht, die Dozierenden und Kommiliton:innen auch in Präsenz zu treffen und zu sehen. Manche fühlten sich zum Teil auch alleingelassen. Insgesamt ist das Format bei den Studierenden gut angekommen. Einige Studierende gaben an, sie können sich vorstellen, dass das Praktikum auch in den kommenden Semestern online durchgeführt wird. Die Lernenden gaben in der Umfrage als positiven Aspekt u.a. an, dass sie im Online-Praktikum zeitlich flexibel waren und sich für die Übungen auf dem Feld einen Tag mit schönem Wetter wählen konnten.
Erfolgskriterien
Die Projektbeteiligten ziehen das Fazit, dass viel mehr Inhalte qualitativ hochwertig und didaktisch sinnvoll digitalisiert werden können, als vor Beginn des Projekts vermutet wurde. Es ist daher wichtig neue digitale Konzepte in der Lehre auszuprobieren und Innovation zu wagen. Die Unterstützung der studentischen Tutor:innen hat zudem einen großen Nutzen, der auch genutzt werden sollte. Es ist wichtig, sich als Dozierender bei der Digitalisierung des eigenen Lehrprojekts Hilfe zu holen. Die Tutor:innen, die normalerweise in Präsenz auf dem Feld unterstützend tätig sind, haben geholfen die Lern-Inhalte umzusetzen, indem Sie Bilder erstellt und sich in das StudOn System und in die Lernmodulerstellung eingearbeitet haben.