Blended Learning

Als Blended Learning-Formate in der Hochschullehre gelten an der FAU alle Lehrformate, die den Lernenden eine abwechselnde Teilnahme sowohl synchron als auch asynchron ermöglichen. Die Teilnehmenden werden in verschiedenen Sitzungen von synchroner und asynchroner Lehre durch unterschiedliche Phasen des Lernprozesses unterstützt. 

“Gutes” Blended Learning erfordert eine Reihe von konzeptionellen, didaktischen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen, die sorgfältig geplant und gestaltet werden sollten, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des didaktischen Mehrwerts. Die Entscheidung, ob sich eine Veranstaltung sinnvoll als Blended Learning-Szenario umsetzen lässt, sollte im Einzelfall und in Abhängigkeit von den Zielen der Lehrveranstaltung, der Teilnehmendenschaft (z.B. Diversität der Gruppe), den formalen und technischen Gegebenheiten (wie den konkreten Lernzielen und -inhalten, den Lernaktivitäten und den verfügbaren personellen und technischen Ressourcen) getroffen werden. 

Das bekannteste Blended Learning-Format ist das sogenannte Flipped oder Inverted Classroom.


Flipped bzw. Inverted Classroom

Das Konzept des “umgedrehten Unterrichts”, Flipped oder  Inverted Classroom zeigt Ansätze auf, wie die Erarbeitung der Inhalte mit digitaler Unterstützung zuhause erfolgen kann und das soziale Lernen in der Präsenzveranstaltung sinnvoll begleitet werden kann. 

Das Konzept ist ein Blended Learning Ansatz, bei dem die traditionelle Rolle von Vorlesungen und Hausaufgaben umgedreht wird. Im Inverted Classroom-Modell wird die Wissensvermittlungsphase n Form von vorab aufgezeichneten Videos, Skripten, Präsentationen oder anderen digitalen Materialien den Lernenden zur Verfügung gestellt, die diese außerhalb des Präsenzunterrichts eigenständig erarbeiten. Die Präsenzveranstaltungen werden dann genutzt, um das erlernte Wissen anzuwenden, zu vertiefen und Fragen zu klären. Der Fokus liegt somit auf interaktiven Aktivitäten, Diskussionen, Gruppenarbeiten und individueller Betreuung durch Lehrende.  

Beispiele für den Einsatz des Inverted Classroom-Modells könnten sein: 

  1. Mathematik: Vorlesungen zu mathematischen Konzepten werden als Videos aufgezeichnet und den Studierenden vorab zur Verfügung gestellt. In der Präsenzveranstaltung werden dann Übungen, Anwendungen und Diskussionen durchgeführt, um das Verständnis und die Anwendung der Konzepte zu fördern. 
  1. Sprachkurse: Grammatik- und Vokabelübungen werden als digitale Materialien bereitgestellt, die von den Lernenden vorab erarbeitet werden. In der Präsenzveranstaltung werden dann Konversationen, Dialoge und kulturelle Aktivitäten durchgeführt, um die Sprachkenntnisse in realen Situationen anzuwenden. 
  1. Naturwissenschaften: Experimente und Demonstrationen werden als Videos aufgezeichnet und den Studierenden zur Vorbereitung bereitgestellt. In der Präsenzveranstaltung werden dann praktische Versuche, Diskussionen über Ergebnisse und vertiefende Erklärungen durchgeführt, um das Verständnis der Naturgesetze zu fördern. 

Der Inverted Classroom-Ansatz ermöglicht den Lernenden ein eigenständiges Erarbeiten von Inhalten außerhalb der Präsenzveranstaltung und fördert aktive Teilnahme und Interaktion in der Präsenzveranstaltung, was zu einem tieferen Lernerfolg führen kann. 


Ein praktischer Ideengeber für digital unterstützte Lehr-/Lernkonzepte

Zum Thema Blended Learning hat das ILI in Zusammenarbeit mit dem FBZHL der FAU und der Hochschule Ansbach einen Leitfaden “Blended Learning 2019” zur Konzeption und zum Einsatz digitaler Elemente in der Hochschullehre veröffentlicht. Der Leitfaden zeigt didaktische Gestaltungsmöglichkeiten in der digital unterstützten Lehre auf und beleuchtet Chancen und Grenzen des Medieneinsatzes sowie konkrete Werkzeuge.


Zum Volltext: Leitfaden Blended Learning 2019

Das Team Digitale Lehre am ILI steht Ihnen gerne bei Anmerkungen oder Anfragen zur Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung von digital unterstützten Lehr-/Lernkonzepte mit Rat und Tat zur Seite:

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