Flipped Classroom – Kompetenzen mit immersiven Medien vermitteln (NewNormal/INKULT)

Logo der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der FAU
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Kurzbeschreibung:

Das Seminar „Lehren und Lernen mit immersiven Medien“ wurde als Flipped Classroom umgesetzt und ermöglicht den Lehramtsstudierenden aller Schularten und -fächer die Gestaltung und Evaluierung eigener Medienprodukte für den Unterricht. Dabei konnten sie sowohl desktopbasierte Lehr-/Lernspiele als auch immersive Erfahrungen mit Virtual Reality Brillen nutzen. Das Seminar basierte auf theoretischen Modellen und Studien zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien, und es wurden verschiedene Methoden, Materialien und Tools wie VR-Brillen, CoSpace und Erklärvideos eingesetzt.

Zielgruppen: Staatsexamen

Ausgangssituation

Während der Pandemie wurde das Seminar zunächst vollständig digital angeboten. Theoretische Inhalte wurden in virtuellen Sitzungen vermittelt, während praktische Übungsphasen entweder am Ende der Sitzungen oder individuell asynchron nach dem Seminar stattfanden. Es wurde festgestellt, dass die Studierenden in den bildungswissenschaftlichen, fachdidaktischen und informatischen Bereichen unterschiedliche Lernvoraussetzungen hatten. Die Motivation hinter dem Projekt war eine zeitgemäße Wissensvermittlung, die unabhängig von Ort und Zeit stattfindet und mit persönlicher Beratung und Begleitung der Studierenden kombiniert wird. Das Seminar folgt dem didaktischen Doppelstockprinzip, bei dem die gleichen Methoden angewendet werden, die die Studierenden später bei den Schüler:innen einsetzen sollen.

Ziele

Das Seminar wird in einen Flipped Classroom umgebaut und hat das Ziel, dass die Studierenden durch dieses Konzept fachliche Expertise und Selbstwirksamkeit erfahren. Sie werden als Experten für ihre Schularten und Fächer betrachtet und erstellen virtuelle Lernwelten zu selbst gewählten Lehrzielen, einschließlich Virtual Reality und Augmented Reality. Dabei sammeln sie eigene Erfahrungen in der evidenzbasierten Lehr-/Lernforschung. Das Seminar folgt dem DPACK-Modell und verbindet digitale, pädagogische und inhaltliche Kompetenzen der Lehramtsstudierenden. Das Seminar „Lehren und Lernen mit immersiven Medien“ fördert bei Lehramtsstudierenden aller Schularten und Fächer gleichermaßen informationstechnologische, mediendidaktische und erziehungswissenschaftlich-pädagogische Kompetenzen durch die Gestaltung eigener immersiver Lehr-/Lernarrangements.

Konzepte, Umsetzung, Methoden

Im Seminar “Lehren und Lernen mit immersiven Medien” sollen Lehramtsstudierende aller Schularten und -fächer eigene Medienprodukte für den eigenen Unterricht gestalten und evaluieren. Die dort entwickelten Medienprodukte können sowohl als desktopbasierte Lehr-/Lernspiele am Computer oder Laptop gespielt, als auch als immersive Erfahrung mit Virtual Reality Brillen (z.B. Mobile VR oder Head-Mounted-Displays) erlebt werden. Die Entwicklung der Medienprodukte erfolgt theorie- und evidenzbasiert durch bestehende didaktische Modelle und Studien zum Lehren und Lernen mit digitalen, insbesondere immersiven Medien, sowohl fachübergreifend als auch fachspezifisch.

Das Seminar bietet den Studierenden eine ganzheitliche Lernerfahrung mit einem konzeptionellen Aufbau. Es beginnt mit einer Präsenzveranstaltung zu Semesterbeginn, in der wichtige theoretische Inhalte vermittelt und eine Einführung in CoSpace gegeben werden. Während des Semesters finden abwechselnd synchrone und asynchrone Veranstaltungen statt, die Wissensinput und Assessments beinhalten. Am Ende gibt es eine weitere Präsenzveranstaltung, um die virtuellen Lernwelten live zu erleben. Dabei werden verschiedene Methoden, Materialien, Medien und Tools wie der „Didaktische Doppeldecker“, VR-Brillen, CoSpace, Erklärvideos, Zoom und StudOn eingesetzt.

Als Prüfungsleistung verfassen die Studierenden eine wissenschaftliche Hausarbeit und lernen den Umgang mit SoSci Survey zur Entwicklung, Auswertung und Interpretation von Fragebögen. Zur Aktivierung und Motivation werden sie eingeladen, ihre eigene Lernwelt mit VR-Brillen zu erkunden und die Lernwelten ihrer Kommilitonen zu bewerten. Die Präsenzveranstaltungen bieten Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und zur individuellen Beratung bei der Gestaltung einer Lernumgebung. Sie erhalten professionelle Unterstützung und sofortiges Feedback, insbesondere bei Verständnisproblemen, und werden emotional begleitet, vor allem bei ihren ersten eigenen VR-Erfahrungen.

Die Onlinephase umfasst Erklärvideos zu den DPACK-Inhalten, Lesetexte und kurze Aufgaben, um das Verständnis zu fördern und eigenständiges Arbeiten zu ermöglichen. Dadurch entsteht eine interaktive Lernumgebung, die den Studierenden flexibles und eigenverantwortliches Lernen ermöglicht.

Zentrale Serviceangebote und genutzte Unterstützung

  • Didaktische Beratung
  • Finanzmittel für Hilfskräfte
  • Konzeptionelle Beratung

Erfahrungen

Die Erfahrungen der Dozierenden im Projekt waren überwiegend positiv. Es gab einige Aspekte, die gut funktioniert haben. Zum einen zeigten die Studierenden eine hohe Motivation und Interesse am Seminarthema, was zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre beitrug. Zudem konnten sie schnell Fortschritte im Lernprozess erzielen. Ein weiterer positiver Punkt war, dass der Ablauf des Seminars gut in den Alltag der Studierenden integrierbar war.

Folgende Verbesserungsmöglichkeiten wurden identifiziert: Die Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Flipped Classroom Konzepts stellte sich als herausfordernd und zeitaufwendig heraus. Es wurde festgestellt, dass mindestens ein Semester Vorlaufzeit erforderlich ist und der Kurs über einen längeren Zeitraum angeboten werden sollte, um kontinuierliche Weiterentwicklungen vornehmen zu können. Zudem wäre es hilfreich, Hiwis in StudOn zu schulen, damit sie den Kurs erstellen und verwalten können, insbesondere für externe Dozierende.

Als wichtigste Erkenntnisse wurden mehr Zeit für die Vorbereitung des Kurses und eine verstärkte Unterstützung vor, während und nach dem Semester genannt. Zwischentests zur Überprüfung des Lernfortschritts wurden als Evaluationsinstrument empfohlen. Darüber hinaus wurde betont, wie wichtig es ist, sowohl fachliche als auch menschliche Begleitung und Beziehung zu betonen, insbesondere im digitalen Raum.

Erfolgskriterien

Es ist wichtig, rechtzeitig in die Feinabstimmung zu gehen und Material, Angebote, Struktur usw. kontinuierlich zu optimieren.

Die Kursstruktur sollte als „selbsterklärend“ und gleichzeitig flexibel genug konzipiert sein, um an die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst werden zu können.

Förderzeitraum

NewNormal | INKULT Wintersemester 2022/23

Fakultäten/Fachbereiche

Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie

Lehrstuhl

Dr. Manuela Heimbeck, Institut für Pädagogik, Lehrstuhl für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Educational Governance und Educational Change

Lehrveranstaltungen
  • Seminar
Zielgruppe
  • Staatsexamen
Didaktische Aktivitäten
  • vermitteln/präsentieren
Digitale Tools
  • Externer Inhalt
Projektverantwortliche

Dr. Manuela Heimbeck, Dr. Andreas Dengel, Institut für Pädagogik

Schlagworte

Blended Learning

Flipped Classroom

Video

Virtual Reality

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